PARCOURS INTERDIT
15.06.2008 – 20.07.2008
Malkasten Park Düsseldorf
www.malkasten.org
Vanessa Conte, Meg Cranston, Finger, Nikolaus Gansterer / Paul Hendrikse, Manuel Graf, Markus Loh, Friederike Mainka, Holger Nickisch, Günther Olef, Glen Rubsamen, Christoph Schäfer-Jan Scharrelmann, Max Schulze, Monika Stricker, Christof Zwiener
Reprise: Rui Chafes, Elmar Hermann, Rita McBride, Alex Mertins
Installationsansicht Fotos: Max Schulze
Parks, Zoologische Gärten und Privatgärten sind die klassischen Typologien, in denen wir Natur eine innerstädtische Repräsentation geben und sie so im Kern der Gesellschaft verorten. Gerade die moderne Metropole in ihrem Streben (als »Weltstadt«) die gesamte Welt an einem Ort abzubilden, muss Natur in sich aufnehmen, einschließen und verorten, um die eigene Universalität zu behaupten. In einer kontinuierlichen Maßstabsverschiebung formuliert dabei der Zoo ein universales Bild der gesamten natürlichen Welt, während der Park einen choreografierten, öffentlichen Naturraum aus der Perspektive der Stadtgesellschaft zeigt. Im Privatgarten schliesslich formulieren sich individuelle Ansichten und Perspektiven auf Natur.
Alle drei Typen bilden auf unterschiedliche Weise unsere Vorstellungen einer idealisierten Natur an modellhaften Orten ab. Sie sind dokumentarisch, wissenschaftlich, aber auch individualistisch und seltsam künstlich und künstlerisch zugleich. Die Ausstellung konzentriert sich auf das Thema der Choreographie und Inszenierung von Natur im Szenario des Parks. Parks und Gärten bilden in der Stadt Orte, an denen wir unsere Vorstellung von Natur verräumlichen. Gerade der Park repräsentiert ein heterogenes, durch zahllose Dekaden hinweg entwickeltes Patchwork von historischen und aktuellen Auffassungen von Natur im gesellschaftlichen Kontext. Natur als Inszenierung - der Park führt uns unbemerkt entlang einer nahezu filmischen Choreografie von Wegen, zeitlichen Intervallen und bildhaften Sequenzen durch unser jeweiliges Idealbild einer domestizierten Natur.
Die Metropole, die den Park umschliesst, repraesentiert Natur in ihm als globale Zusanmmenfassung: im Park versammeln sich Pflanzen aus aller Welt in einem botanischen Exotismus sonder gleichen, um wiederum die (Natur-)Welt an einem Ort zusammenzuziehen und zu musealisieren. Der Park des Künstlervereins Malkasten liegt im Zentrum der Stadt und ist zugleich nahezu unsichtbar - ein Park, der sich über Jahrhunderte hinweg durch verschiedene Stilepochen entwickelt hat. In seine Choreografie haben sich landschafts-gärtnerische Haltungen, künstlerische Eingriffe wie auch gesellschaftliche Ereignisse verschiedenster Epochen eingeschrieben und ihn zu einem heterogenen Parcours durch die Jahrhunderte verdichtet. »parcours interdit« inszeniert besonders die verborgenen Sequenzen und Intervalle in diesem eigentümliche Terrain. Die Arbeiten der Ausstellung deuten die Nähe der Choreografie des Parks zu historischen Entwürfen und naturwissenschaftlichen Vorstellungen genauso an wie die zu filmischen Inszenierungen. Sie bestimmen seine Beziehungen zur Stadt wie auch seine Sebstbezogenheit.
Manche Entwürfe verlassen die Wege, um neue Sequenzen zu erschließen, die unsichtbar schon immer in die Choreografie des Ortes eingeschreiben waren. So macht die Ausstellung Angebote, den Park weit über seine Funktion als romantisierten Naturort hinaus als eine inszenierte Kulturlandschaft wahrzunehmen, die von der Stadt als Repräsentant einer kulturalisierten Natur entworfen wurde und uns als solche im Park vorgeführt wird.
Text: Markus Ambach
Für die Austellung "parcours interdit 2008" im Park des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf stellte Max Schulze eines seiner Bild in die Düssel und grub ein weiteres in den Rasen des Parks ein. Diese Art der Installation der Bilder in die Ausstellung fügte den Arbeiten im Laufe der Ausstellungsdauer irreparable Schäden zu. Die Schäden wurden in Zusammenarbeit mit der Restaurationsabteilung des K20 K21 in Düsseldorf analysiert und dokumentiert. Dieses Zustandsprotokoll wurde als eigenständige Faksimile-Edition konzipiert und in einer Auflage von 50 Exemplaren produziert. Die signierten und numerierten Exemplare bestehen aus zwei siebbedruckten Ösenheftern, 3 Fotografien der Ausstellung und jeweils einem sieben seitigen Zustandsprotokoll von Werner Müller (Leiter der Restaurationsabteilung K20 K21 Düsseldorf).
Gemeinsam mit den zerstörten Bildern wurde das Künstlerheft in der WG im Malkasten Düsseldorf präsentiert.
Text: Max Schulze
PARCOURS INTERDIT
15.06.2008 – 20.07.2008
Malkasten Park Düsseldorf
www.malkasten.org
Vanessa Conte, Meg Cranston, Finger, Nikolaus Gansterer / Paul Hendrikse, Manuel Graf, Markus Loh, Friederike Mainka, Holger Nickisch, Günther Olef, Glen Rubsamen, Christoph Schäfer-Jan Scharrelmann, Max Schulze, Monika Stricker, Christof Zwiener
Reprise: Rui Chafes, Elmar Hermann, Rita McBride, Alex Mertins
Installationsansicht Fotos: Max Schulze
Parks, Zoologische Gärten und Privatgärten sind die klassischen Typologien, in denen wir Natur eine innerstädtische Repräsentation geben und sie so im Kern der Gesellschaft verorten. Gerade die moderne Metropole in ihrem Streben (als »Weltstadt«) die gesamte Welt an einem Ort abzubilden, muss Natur in sich aufnehmen, einschließen und verorten, um die eigene Universalität zu behaupten. In einer kontinuierlichen Maßstabsverschiebung formuliert dabei der Zoo ein universales Bild der gesamten natürlichen Welt, während der Park einen choreografierten, öffentlichen Naturraum aus der Perspektive der Stadtgesellschaft zeigt. Im Privatgarten schliesslich formulieren sich individuelle Ansichten und Perspektiven auf Natur.
Alle drei Typen bilden auf unterschiedliche Weise unsere Vorstellungen einer idealisierten Natur an modellhaften Orten ab. Sie sind dokumentarisch, wissenschaftlich, aber auch individualistisch und seltsam künstlich und künstlerisch zugleich. Die Ausstellung konzentriert sich auf das Thema der Choreographie und Inszenierung von Natur im Szenario des Parks. Parks und Gärten bilden in der Stadt Orte, an denen wir unsere Vorstellung von Natur verräumlichen. Gerade der Park repräsentiert ein heterogenes, durch zahllose Dekaden hinweg entwickeltes Patchwork von historischen und aktuellen Auffassungen von Natur im gesellschaftlichen Kontext. Natur als Inszenierung - der Park führt uns unbemerkt entlang einer nahezu filmischen Choreografie von Wegen, zeitlichen Intervallen und bildhaften Sequenzen durch unser jeweiliges Idealbild einer domestizierten Natur.
Die Metropole, die den Park umschliesst, repraesentiert Natur in ihm als globale Zusanmmenfassung: im Park versammeln sich Pflanzen aus aller Welt in einem botanischen Exotismus sonder gleichen, um wiederum die (Natur-)Welt an einem Ort zusammenzuziehen und zu musealisieren. Der Park des Künstlervereins Malkasten liegt im Zentrum der Stadt und ist zugleich nahezu unsichtbar - ein Park, der sich über Jahrhunderte hinweg durch verschiedene Stilepochen entwickelt hat. In seine Choreografie haben sich landschafts-gärtnerische Haltungen, künstlerische Eingriffe wie auch gesellschaftliche Ereignisse verschiedenster Epochen eingeschrieben und ihn zu einem heterogenen Parcours durch die Jahrhunderte verdichtet. »parcours interdit« inszeniert besonders die verborgenen Sequenzen und Intervalle in diesem eigentümliche Terrain. Die Arbeiten der Ausstellung deuten die Nähe der Choreografie des Parks zu historischen Entwürfen und naturwissenschaftlichen Vorstellungen genauso an wie die zu filmischen Inszenierungen. Sie bestimmen seine Beziehungen zur Stadt wie auch seine Sebstbezogenheit.
Manche Entwürfe verlassen die Wege, um neue Sequenzen zu erschließen, die unsichtbar schon immer in die Choreografie des Ortes eingeschreiben waren. So macht die Ausstellung Angebote, den Park weit über seine Funktion als romantisierten Naturort hinaus als eine inszenierte Kulturlandschaft wahrzunehmen, die von der Stadt als Repräsentant einer kulturalisierten Natur entworfen wurde und uns als solche im Park vorgeführt wird.
Text: Markus Ambach
Für die Austellung "parcours interdit 2008" im Park des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf stellte Max Schulze eines seiner Bild in die Düssel und grub ein weiteres in den Rasen des Parks ein. Diese Art der Installation der Bilder in die Ausstellung fügte den Arbeiten im Laufe der Ausstellungsdauer irreparable Schäden zu. Die Schäden wurden in Zusammenarbeit mit der Restaurationsabteilung des K20 K21 in Düsseldorf analysiert und dokumentiert. Dieses Zustandsprotokoll wurde als eigenständige Faksimile-Edition konzipiert und in einer Auflage von 50 Exemplaren produziert. Die signierten und numerierten Exemplare bestehen aus zwei siebbedruckten Ösenheftern, 3 Fotografien der Ausstellung und jeweils einem sieben seitigen Zustandsprotokoll von Werner Müller (Leiter der Restaurationsabteilung K20 K21 Düsseldorf).
Gemeinsam mit den zerstörten Bildern wurde das Künstlerheft in der WG im Malkasten Düsseldorf präsentiert.
Text: Max Schulze